Vorwort des Übersetzers

1998, also in noch recht frühen Zeiten des Internets, veröffentlichte Tony Karp sein Essay "Art and the Zen of web sites", das damals im Internet viel Aufmerksamkeit erregte. Ein Jahr später, 1999, stellte ich in Absprache mit dem Autor nachfolgende deutsche Übersetzung ins Netz.

Inzwischen hat sich das Web stark verändert, Sprachgebrauch hat sich gewandelt, und einige der angesprochenen technischen Problemkreise sind heute praktisch kein Thema mehr. Dennoch ist der Artikel auch heute noch aktuell - als eindringliches Plädoyer für Usability und Nutzerorientierung an sich und als Versuch allgemeine Bewertungsmaßstäbe für das Web zu erarbeiten. Es ist als Meilenstein auch ein wichtiges Dokument der Internetgeschichte. Und witzig geschrieben ist es obendrein.

24. September 2010
Marc Stenzel


Siehe auch: Humor und der Zen von Webdesign (Blog)



Kunst und der Zen von Websites

Was Du zu wissen glaubst, ist falsch.
Inside Macintosh, 1984

Web-Publishing hat mehr mit HTML zu tun, als das Verlegen von Büchern mit Schrift.
Henri de Toulouse-LaTech

Farbige und strukturierte Hintergründe, seltsam eingefärbte Texte oder Links und eine Überbetonung der Aufmachung gegenüber dem Inhalt sind sichere Anzeichen für Websites der 'ersten Generation'.
Pablo PigCasso

Obwohl Kunst auch mit einer Kettensäge erzeugt werden kann, ist dies kaum eine Rechtfertigung dafür, jedem Möchte-Gern-Künstler eine Kettensäge in die Hand zu drücken.
Vincent van Gui, über ein paar der neueren HTML-'Erweiterungen'

In einer erfolgreichen Werbeanzeige ziehen zwar Bilder die Aufmerksamkeit an sich, aber es ist der Text, der verkauft.
Pablo PigCasso

Bevor Sie für Ihre Webseite einen wirklich dunklen Hintergrund verwenden, sollten Sie sich zuerst fragen: Warum ist es so viel anstrengender, mit dem Auto nachts zu fahren als bei Tag?
Henri de Toulouse-LaTech

Hyperlinks sind die Szene-Treffpunkte der 90er Jahre.
Vincent van Gui

Bleibe bei den Standards, Luke. Bleibe bei den Standards.
Obi-Web Kenobi

Wo warst Du als diese Seite noch unbeschrieben war?
Truman Capote

Was ist Web-Publishing?

Die Konstruktion einer Website ist eine einzigartige Mischung aus Publikationsarbeit, Design von Benutzerschnittstellen und Technik.

Die drei Hauptbeschäftigungen beim Besuchen einer Website sind: Text lesen, Bilder anschauen und mit den Benutzerschnittstellen zurechtkommen.

Web-Publishing ist >keine< Gelegenheit, mit technischer Meisterschaft anzugeben. Setzen Sie Technik ein, um zu unterstützen und zu optimieren, aber lassen Sie sie nicht Übergewicht über die anderen Aspekte Ihrer Arbeit erlangen.

Web-Publishing ist >keine< Gelegenheit, mit gestalterischen Fähigkeiten anzugeben. Setzen Sie grafische Aufmachung ein, um zu unterstützen und zu optimieren, aber lassen Sie sie nicht Übergewicht über die anderen Aspekte Ihrer Arbeit erlangen.

Eine Webseite ist >nicht< das gleiche wie eine Seite in einer Illustrierten oder einer Zeitung oder eine Fernsehsendung oder irgend eine andere bereits existierende Form der Kommunikation. Im Vergleich mit diesen Beispielen kann eine Webseite nur sehr wenig zeigen. Es würde Stunden dauern, eine qualitativ gute Seite aus einem Magazin in voller Farbe im Netz zu übertragen. Und es wird noch lange dauern bis man im Web Musik und bewegte Bilder so wie im Fernsehen benutzen kann.

Das Publizieren von Webseiten setzt ein grundlegendes Verständnis des Internet voraus, genauso wie Kochen grundlegendes Wissen über Lebensmittel voraussetzt. Aber wenn sich Gourmets treffen, rühmen sie die großen Küchenchefs, nicht die Ernährungswissenschaftler.
Henri de Toulouse-LaTech

Was beabsichtigen Sie mit ihrer Website?

Wollen Sie unterhalten, Informationen oder Grafiken anbieten oder einen besonderen Service bereitstellen, beispielsweise einen Index oder eine Datenbank? Oder vielleicht etwas vollkommen Neues?

Wenn es sich um kommerzielle Seiten handelt, versuchen Sie neue Kunden zu gewinnen, Marktforschung zu betreiben oder Kundensupport anzubieten?

In welcher Weise unterstützen das Design und die Realisierung Ihrer Site diese Ziele?

Kommerzielle Websites

Falls Ihre Webpräsenz kommerzieller Natur ist, werden die meisten Menschen sie besuchen, um irgendeine Art von Information zu erhalten. Sie werden nicht kommen, um eine 'totale Web-Erfahrung' zu machen, um unterhalten zu werden oder um des Thrills einer 'Killer-Website' wegen.

Sie möchten Dinge erfahren wie:

- Welche Modelle sind lieferbar, und was kosten sie?

- Welche Besonderheiten weisen Ihre Produkte und Dienstleistungen auf?

- Wie kann ich Kontakt mit Ihrer Firma aufnehmen?

- Wo kann ich Ihre Produkte kaufen?

- Haben Sie irgendwelche neuen Produkte oder Dienstleistungen?

- Wie kann ich das Zeugs, das ich von Ihnen gekauft habe, zum Laufen bringen?

- Ich möchte Bilanzen und andere Infos sehen!

- Stellen Sie Leute ein?

Eine kommerzielle Website ist ein wichtiger Ableger Ihrer Firma, und in einigen Fällen wird sie das wichtigste Medium werden, über das Ihre Kunden und andere mit Ihnen in Verbindung treten.

Als das Web noch neu war, wollten viele Firmen eine 'Webpräsenz einrichten', und so wurden sie zu Galeristen, zu Werbeagenturen oder - einer neuen Gattung - zu Webdesign-Firmen. Obwohl diese Firmen über gute grafische Kenntnisse verfügten, fehlte ihnen doch die Erfahrung mit den vielen unterschiedlichen Aspekten dieses Mediums. Sie überbetonten die grafische Aufmachung und versuchten, in der gleichen Weise Unterhaltung zu bieten, wie Printwerbung oder Fernsehspots.

Eine effektive Website benötigt jedoch mehr. Den Anfang sollte eine Checkliste bilden, die die tatsächlichen Ziele der Firma beschreibt. Dann sollten Überlegungen angestellt werden wie man diese Ziele im Web am besten umsetzen kann. Erst jetzt folgt die sorgfältige Design- und Planungsphase. Und im letzten Schritt geht es darum, die Site zu implementieren und zu testen.

Anders jedoch als eine Zeitschriftenannonce oder ein Fernsehspot, benötigt eine Website ständige Pflege und Verbesserung, sie muss wachsen und aktuell bleiben. Viele Sites erschweren dies von ihrem Aufbau her. Sie sollten auch funktionelle Gesichtspunkte der Site berücksichtigen, wie zum Beispiel die Gewährleistung kurzer Reaktionszeiten und gute Erreichbarkeit.

Zu selten wurde erkannt, wie wichtig Zugriffsstatistiken sind, und so wurde diese wertvolle Informationsquelle im ursprünglichen Entwurf und Design der Site oft nicht ausreichend berücksichtigt.

Wenn Ihre Firma trotz des zu erwartenden Ärgers, des großen Aufwands und der hohen Kosten ein eigenes Site-Projekt plant, sollten Sie in Erwägung ziehen, die Dienste eines Informations-Designers in Anspruch zu nehmen, bevor Sie mit Grafikern Kontakt aufnehmen oder Java-Programmierer beauftragen. Ein Informations-Designer plant Ihre Site als ganzheitliches System, das Ihre betrieblichen Erfordernisse exakt erfüllt, anstatt einfach einen Haufen miteinander verbundener Webseiten anzusammeln.

Aber was machen Sie, wenn es sich nur um einen kleinen Betrieb handelt, beispielsweise eine Klempnerei oder ein Elektrogeschäft und Ihre Geschäftstätigkeit lokal begrenzt ist? In diesem Fall erhalten Sie wohl mehr für Ihr Geld, wenn sie es in größere Anzeigen in den Gelben Seiten investieren.

Leute schauen sich die Webseiten der Post genauso wenig an, um unterhalten zu werden, wie sie zu einer Postfiliale fahren, um unterhalten zu werden.
Henri de Toulouse-LaTech

Intranets (Client/Surfer-Netzwerke)

Ein Intranet ist eine private Version des Internets. Große Firmen und Organisationen errichten Intranets zur Bereitstellung von Information für Angestellte und Kunden.

Der Zugang ist streng reglementiert. Selbst wenn ein Intranet mit dem Internet verbunden ist - damit die Angestellten auch Zugang zum Web erhalten - ist es nicht von außen zugänglich. (Man kann raus, aber nicht rein sehen.) Da ein Intranet von der Außenwelt abgeschottet ist, gibt es dort weniger Gefährdungen durch Hacker, Viren oder widerborstige Anwendungen in Java oder Javascript.

Wenn Sie ein Intranet haben, stehen Ihnen Möglichkeiten offen, von denen die meisten Webdesigner nur träumen können.

Der Grund dafür ist, dass die Firma das Intranet besitzt und sie vorgeben kann, welche Hardware, welche Software, welches Netzwerk benutzt wird. Der Eigentümer des Intranets hat die totale Kontrolle über die komplette Webumgebung. Vom Server bis zum Browser, der auf den PCs benutzt wird. Diese Kontrolle erlaubt einer Firma, Einheitlichkeit zu schaffen, was viele Vorteile mit sich bringt.

Anders als der normale Webdesigner, der sich mit einer verwirrenden Vielfalt von Software, Hardware und anderen Faktoren aus dem Universums der unendlich vielen möglichen Besucher herumschlagen muss, kann der Intranet-Designer eine kleine, von vorne herein präzise definierte Umgebung festlegen. Dies vereinfacht die Gestaltung und das Testen einer Website enorm.

Zum Beispiel können browserspezifische Besonderheiten benutzt werden, da man weiß, welcher Browser von den Besuchern benutzt werden wird.

Ein anderer Vorteil des Intranets ist, dass man frei moderne Technologien wie Java, ActiveX, 'Push' und eine große Menge von Plug-Ins benutzen kann, um die Fähigkeiten des Browsers zu erweitern. Die streng kontrollierte Umgebung des Intranets löst viele Probleme, mit denen man zu kämpfen hätte, wenn man diese Technologien in der wesentlich vielschichtigeren Welt des Internets einsetzen wollte.

Für Anwendungen, die auf solchen Technologien beruhen, scheint es tatsächlich Bedarf zu geben. Durch sie wird eine Annäherung von Intranet-Anwendungen zu den traditionellen Anwendungen in Server/Client-basierten Netzwerken erreicht.

Machen Sie die Navigation Ihrer Site einfach

Investieren Sie viel gedankliche Vorarbeit in die Struktur und die Vernetzung Ihrer Site. Wie wird die Struktur Ihrer Site dem Benutzer vermittelt?

Könnte jemand, der gerade Ihre Site besucht hatte, aufzeichnen wie deren verschiedene Elemente verbunden sind und wie man von einem zum anderen kommt?

Wenn jemand Ihre Site besucht, um bestimmte Informationen einzuholen, wie leicht wird er sie finden?

Wie bekommt ein Besucher heraus, was er auf Ihrer Site alles machen und sehen kann?

Wie bekommt der Besucher heraus, wie er sich durch Ihre Site bewegen kann?

Wie weiß der Besucher, ob er alles gesehen hat?

Wie erfährt der Besucher, dass er etwas schon gesehen hat?

Kennzeichnen Sie neue und veränderte Elemente.

Eine Site mit komplizierter Navigation ist auch schwierig zu warten.

Komplexität begrenzt die Größe Ihrer Site.

Komplexität erschwert das Testen Ihrer Site.

Wie man dafür sorgt, dass Besucher öfter kommen

Machen Sie die Site groß genug, dass man mehr als einen Besuch braucht, um sie kennenzulernen. Aber sorgen Sie dafür, dass der Besucher sich daran erinnern kann, was er gesehen hat.

Verändern Sie die Site oft. Aber sorgen Sie dafür, dass der Besucher erkennt, was sich wann verändert hat.

Machen Sie aus Ihrer Site eine echte Informationsquelle - eine Liste, ein Index, eine Datenbank. Vielleicht mit der Möglichkeit, sie nach bestimmten Stichwörtern oder Merkmalen zu durchsuchen.

Machen Sie aus Ihrer Site eine verlässliche Informationsquelle zu einem bestimmten Thema.

Im Web ist jeder Besucher anders

Bedenken Sie immer, dass es riesige Unterschiede zwischen den einzelnen Besuchern Ihrer Site gibt, betreffend die Computerplattform, die Monitoreinstellung, die Prozessor- und Datenträgergeschwindigkeit, die Datentransferrate und die individuelle Browsereinstellung. Und auch die Besucher selbst sind alle unterschiedlich, in jeder Hinsicht.

Gehen Sie nicht davon aus, dass jeder Besucher Ihrer Site die aktuellste Hard- und Software, eine superschnelle Anbindung zum Internet und die Sehkraft und die Reflexe eines Fünfzehnjährigen hat.

Das Erscheinungsbild Ihrer Site wird bei verschiedenen Benutzern sehr unterschiedlich ausfallen, wenn sie sich auf ausgefallene HTML-Tricks und Befehle einlassen.

Das Erscheinungsbild Ihrer Site wird bei verschiedenen Benutzern sehr unterschiedlich ausfallen, auch wenn sie keine ausgefallenen HTML-Tricks und Befehle verwenden.

Sie müssen sich entscheiden ob Sie die 'Fangemeinde' mit technischem Schnickschnack beeindrucken wollen, oder ob die Site ein Genuss für jedermann sein soll. (Anmerkung: Die 'Fangemeinde' erweist sich gewöhnlich als sehr klein.)

Kreieren Sie keine Site, die nur ein kleiner Prozentsatz der Besucher korrekt betrachten kann.

Infolge zu hoher Netzlast, mit unnötigen Grafiken aufgeblasener Webseiten, älterer Hard- oder Software surft ein beträchtlicher Anteil der User mit im Browser abgeschalteter Grafikanzeige durch das Web. Wie sieht Ihre Site ohne Grafiken aus?

Sie verlieren eine Menge Pluspunkte, wenn Sie Netscape (oder Microsoft) auf der ersten Seite, die der Besucher zu sehen bekommt, erwähnen. (Außer natürlich, wenn Sie bei Netscape angestellt sind.) Dies trifft auch zu für die Beschreibung 'optimiert für Netscape', die Mitteilung, dass die Site nur mit der neuesten Version von Netscape optimal betrachtet werden könne oder einem Verweis auf eine Site, wo man die neueste Browser-Version herunterladen kann. Denken Sie darüber nach, was Sie damit über sich und Ihre Site mitteilen.

Wie sieht Ihre Site mit Lynx aus? Probieren Sie's und Sie werden erfahren, wie Ihre Site mit einem textbasierten Browser aussieht. Es kann sein, dass dies der einzige Browser ist, den ein UNIX-User zur Verfügung hat, speziell außerhalb der USA. Wenn Ihre Site informativ ist, sollten Sie diesen potentiellen Besuchern nicht den Zugang versperren.

Und bereiten Sie sich besser auf eine Invasion von Surfern vor, die Ihre Site mit Zusatzgeräten zu ihren Fernsehapparaten oder Kabelanschlüssen oder Spielekonsolen besuchen werden. Diese Spielereien haben stark abgespeckte Fähigkeiten und ähneln stark den veralteten Versionen der derzeit populären Browser.

Die großen Online-Dienste haben bereits über 10 Millionen Mitglieder. Bald werden die meisten von ihnen eigene Browser haben, keineswegs aber die alleraktuellste Version von Netscape. Ihre Seiten könnten daher für sie sehr seltsam aussehen.

Menschen mit zuviel Geld verfügen normalerweise nicht über genügend Zeit, eine PPP- oder SLIP-Verbindung auszutüfteln. Und sie haben auch nicht genügend Zeit, immer der aktuellsten Version von Netscape hinterher zu rennen (Wenn sie das Wort 'Upgrade' hören, denken sie noch am ehesten daran, künftig erster Klasse zu reisen).

Höchstwahrscheinlich benutzen sie Browser, die in einem Rundum-Online-Service integriert sind, zusammen mit einem Nachrichtendienst, Börsenmeldungen und einer nahtlosen Verbindung zum Internet und dem Web.

Wenn Sie also eine kommerzielle Website betreiben, können sie zwar Netscape zum Testen benutzen, aber Sie sollten auch Sorge tragen, dass die Site auch mit allen möglichen anderen Browsern, wie sie unter anderem von AOL, Compuserve und Prodigy ausgeliefert werden, funktioniert.

Die Schnittstelle zum Benutzer

Als der Mac auf den Markt kam, veröffentlichte Apple für die Programmierer Richtlinien für die Benutzerschnittstellen. Einige Programmierer meinten, dass es sie in ihrer Kreativität hemme, wenn sie standardisierte Schnittstellen benutzen müssten. Aber andere erkannten, dass sie auf diese Weise Freiheit gewannen, mehr Zeit in ihre Kreativität zur Verbesserung der Software zu investieren.

Berücksichtigen Sie das Signal- Rauschen-Verhältnis Ihrer Benutzerschnittstellen. Wieviel ist sinnvoll und interessant, und ab wann ist es nur noch Rauschen? Vermeiden Sie große oder überflüssige Grafiken, die inhaltlich nicht zu Ihrer Site beitragen.

Denken Sie daran, dass bei einem Browser sehr viele Einstellungen vom Benutzer geändert werden können - Farbe, Schriftarten etc. Dieser Umstand kann Ihre bunte Schnittstelle vollkommen in Unordnung bringen.

Sorgen Sie dafür, dass der Benutzer weiß, wohin er klicken muss.

Ersetzen Sie Absatzzeichen und horizontale Linien nicht durch Bilder. Dies würde nur Netzkapazitäten fressen und den Benutzer verwirren. Wenn Sie Absatzzeichen durch Bilder ersetzen, wird der Benutzer nur versuchen, sie anzuklicken und sich dann wundern, warum nichts passiert.

Gehen Sie vorsichtig mit dem Einsatz grafischer Kontrollelemente um (Links, Buttons, etc.). Der Benutzer muss sonst raten, was er zu tun hat.

Vermeiden Sie, dass zwei oder mehr Anklickmöglichkeiten die gleiche Aktion hervorrufen.

Unterstreichen Sie keine Textpassagen. Diese sehen sonst aus wie anklickbare Links.

Finden Sie heraus, was Ihre Besucher in Ihrer Site am häufigsten tun, und machen Sie genau das besonders einfach. Wenn Sie einen Overnight-Paketdienst haben, und 90% Ihrer Besucher kommen, um herauszufinden wo ein bestimmtes Paket gerade ist, dann installieren Sie einen großen Button, auf dem steht: Wo ist Ihr Paket? Dies ist eine gute Regel, nach der Sie herausfinden können, wo und wie groß Sie Ihre Schnittstellen-Elemente plazieren sollen.

Aus irgendeinem Grund haben die meisten Browser einen grauen Standardhintergrund. Dieses Problem lösen Sie einfach, indem Sie den Standardwert überschreiben. Benutzen Sie einen weißen Hintergrund. Setzen Sie die neue Hintergrundfarbe mit: BODY BGCOLOR="#ffffff".

Vergessen Sie nicht, dass Links sich mit unterschiedlichen Farben vom regulären Text abheben und oft noch ihre Farbe ändern, nachdem sie angeklickt wurden. Berücksichtigen Sie, wie solche Links vor farbigen Hintergrund aussehen. (Und erinnern Sie sich daran, dass diese Farben bei jedem Browser anders aussehen und vom Benutzer verändert werden können).

Sie können auch ein Grau als Hintergrund nehmen, wenn Sie auf diesem keinen Text einsetzen. Benutzen Sie ein möglichst helles Grau.

Gestalten Sie Ihre Schnittstellen einheitlich. Sorgen Sie dafür, dass die gleichen Kontrollelemente immer auch die gleichen Aktionen auslösen.

Vermeiden sie zuviele Kontrollelemente auf einer Seite. Einige Sites präsentieren ihren Besuchern eine verwirrende Vielfalt an Imagemaps, Buttons, Textlinks und anklickbaren Bildern. Der Effekt kann überwältigen.

Benutzen sie keine farbigen, gemusterten oder grafischen Hintergründe, außer wenn es unbedingt sein muss. So etwas kann in Ihrem Browser gut aussehen. Aber ein vollkommen anderes Ergebnis in einem anderen Browser oder auf einem Computer mit anderer Grafikausstattung, Farbtiefe etc., erzeugen. Es lenkt ab und macht Text schwer lesbar.

Ein anderes Problem mit Hintergründen stellt die Tatsache dar, dass sie von verschiedenen Browsern unterschiedlich gehandhabt werden. Manche Browser zeigen zuerst den Seiteninhalt und dann, nach einer Verzögerung, den Hintergrund, der wie eine Nebelwand auf einer Seite auftaucht. Bei anderen Browsern sitzt und wartet man vor einer leeren Seite, bis der Hintergrund geladen ist.

Bilder vor irgend etwas anderem als vor einem einfarbigen Hintergrund zu präsentieren, verursacht bei vielen Browsern fehlerhafte Bildschirmdarstellungen. Und es macht es schwierig, die Bilder zu betrachten. Es gibt einen Grund, warum die meisten Museen und Kunstbücher Bilder vor einem homogenen Hintergrund präsentieren.

Benutzen Sie das BLINK-Tag nicht, außer Sie wollen Lebensgefahr signalisieren. Es lenkt ab, und es nervt manche Menschen tödlich. Versuchen Sie das hier zu lesen, während etwas in Ihrem Blickfeld blinkt.

Benutzen Sie keine - vor allem undokumentierten - HTML-Tricks um Überblendungen oder Ähnliches zu erzeugen. So etwas sieht auf jeder Computerplattform anders aus. Und nach einer Weile kann so etwas furchtbar langweilen. Und es kann sein, dass solche Tricks nicht oder fehlerhaft mit verschiedenen Browsern, ja sogar einer neueren Version Ihres aktuellen Browsers, arbeiten.

Installieren Sie nichts, das - wenn man es anklickt - einen wieder dahin zurückbringt, wo man bereits war. Das verwirrt. Oft ist dies in Sites der Fall, in denen jede Seite mit jeder verlinkt ist.

Eine Möglichkeit, einen exakten Schriftblock - ein Firmenlogo oder eine Anschrift - so zu plazieren, dass er in jedem Browser gleich aussieht, besteht darin, den Schriftblock in einem Zeichenprogramm als Bild (GIF) zu erstellen. Wenn dies sinnvoll geschieht, sollte dieser Adressblock einschließlich Email-Adresse und URL nicht größer als 2 Kilobytes sein. (Vergessen Sie nicht den Alternativtext!)

Sie können größere (Über-)Schriften auch in Grau statt Schwarz absetzen. Aber nicht zu hell.

Verändern Sie keine der Textfarben - weder für Fließtext noch für Textlinks. Das verwirrt den Benutzer nur.

Versuchen Sie generell, Ihr Schnittstellendesign übersichtlich und aufgeräumt zu halten. Halten Sie sich so oft wie möglich an die Standardvorgaben.

Wenn Du wirklich der Meinung bist, Du dürftest die Bedeutung von Benutzerschnittstellen ändern, dann ist es gut, dass Du Websites gestaltest und keine Flugzeug-Cockpits.
Vincent Van Gui

Das 'kleine rote Licht'

Jeder Browser hat eines.

Es handelt sich um eine kleine Anzeige, die signalisiert, dass ein Browser dabei ist, eine Webseite zu laden. Wenn alle Bestandteile der Seite erfolgreich geladen wurden, geht dieses 'kleine rote Licht' aus.

So etwas ist besonders nützlich, wenn die Netzlast hoch oder die Seite sehr komplex ist. Durch diesen Indikator weiß man, wann die Seite komplett geladen ist. Ein sehr nützliches Element des Browsers.

Unglücklicherweise gibt es eine Menge unnützer Dinge (wie animierte Grafiken), die man in seine Site einbauen kann und das 'kleine rote Licht' davon abhalten, ordentlich zu funktionieren. In den meisten Fällen trifft dies auf animierte GIFs zu.

Wenn sich so etwas auf Ihren Seiten befindet, geht das "kleine rote Licht" niemals aus. Es sieht dann so aus, als würde Ihre Seite immer noch geladen, obwohl dies schon längst geschehen ist. Der Besucher kann sich auf die Anzeigen seines Browsers nicht mehr verlassen und muss raten, ob die Seite komplett ist. Oder ob er noch warten sollte. Oder ob er aufgeben und weitersurfen sollte.

Hinweis: Wenn irgend etwas auf Ihren Seiten dieses "kleine rote Licht" daran hindert zu erlöschen, obwohl Ihre Seite bereits geladen wurde, dann ist das ein Zeichen dafür, dass etwas auf Ihren Seiten Ihre Besucher verärgern könnte.

Dies mag trivial klingen, (Hey, mein animierter Email-Briefkasten ist wichtiger als irgend so'n rotes Licht.), aber Sie tun Ihren Besuchern so keinen Gefallen.

An diejenigen unter Euch, die glauben, sie könnten die Bedeutung des Lade-Indikators ignorieren: Möge die Benzinanzeige in Euren Autos morgen ausfallen.
Vincent Van Gui

Benutzen Sie Farben mit Bedacht

Benutzen Sie Farben, um damit Information zu übermitteln oder Aufmerksamkeit dorthin zu ziehen, wo sie wirklich notwendig ist.

Das allgemeine Browserkonzept benutzt dieses Prinzip, indem Hyperlinks mit sich vom Fließtext abhebenden Farben gekennzeichnet werden. Zusätzlich werden unterschiedliche Farben verwendet, um zu zeigen, welche Links schon besucht wurden und welche noch nicht.

Diese Signale sind so deutlich, dass man bereits eine ganze Menge über eine Webseite aussagen kann, noch bevor man angefangen hat, den Text zu lesen.

Dies ist ein guter Grund dafür, den Text und die Links in ihren vorgegebenen Farbwerten zu belassen. Ihre Besucher haben vielleicht schon Hunderte von Seiten mit diesen Farbkennzeichnungen gesehen, und sie möchten von diesem Lernprozess profitieren, indem sie sich auch auf neuen Seiten zurechtfinden können, ohne sich jedesmal erneut Gedanken über die funktionalen Elemente machen zu müssen.

Es ist offensichtlich, dass viel der möglichen Information verloren geht und es dem Besucher schwerer gemacht wird, sich auf Ihren Seiten zurecht zu finden, wenn Sie die Farben der Textlinks in Ihrer Site verändern oder Imagemaps benutzen.

Noch ein Beispiel. Sie haben auf einer Ihrer Seiten ein Formular. In diesem Formular gibt es dann wahrscheinlich auch Felder, die unbedingt ausgefüllt werden müssen und solche, deren Beantwortung optional ist. Versuchen Sie, ein rotes Sternchen neben jedes Feld zu setzen, das ausgefüllt werden muss. Dies ist eine große Hilfe beim Komplettieren des Formulars, da man schon intuitiv erfassen kann, ob alles Nötige ausgefüllt ist, so dass keine Fehlermeldung erzeugt wird.

Einige Ihrer Besucher sind farbenblind. Im schlimmsten Fall werden dann Farben zu Grauwerten. Farbiger Text auf farbigem Untergrund könnte dann Grau auf Grau werden. Berücksichtigen Sie dies, wenn Sie Ihre Webseiten gestalten.

Andere fehlsichtige Besucher haben vielleicht Probleme mit Bildern oder Text mit starken Farbkontrasten (wie rotem Text auf blauem Grund). Gestalten Sie Ihre Seiten nicht so, dass sie nur von Teenagern betrachtet werden können.

Imagemaps

Benutzen Sie keine Imagemaps ohne wirklich guten Grund. Extravagante Imagemaps können weit verwirrender sein als eine gut formatierte Textliste oder ein paar Buttons.

In vielen Fällen weiß man noch nicht einmal genau wohin man klicken soll. Dies trifft hauptsächlich dann zu, wenn in einer Map sowohl Bilder als auch Text enthalten sind. Und da der Text nicht unterstrichen ist, erkennt man kaum, dass es sich um Links handelt.

Imagemaps erzeugen hohe Netzlast und sind in den meisten Fällen überflüssig.

Wenn Sie große Imagemaps benutzen, kann es durchaus sein, dass Ihr Besucher über eine Minute warten muss, bis er anfangen kann, durch Ihre Site zu surfen.

Anders als normale Textlinks, die ihre Farbe ändern, nachdem sie angeklickt wurden, sieht man Imagemaps nicht an, was schon gesehen wurde und was nicht. Dies erschwert es dem Besucher, sich durch Ihre Site zu bewegen.

Imagemaps begrenzen Ihre Sitegröße. Es ist schwierig, mehr als ein paar Optionen in eine Map zu integrieren. Besonders dann, wenn sowohl Icons als auch Text darin verwendet werden.

Der Aufwand und die Zeit, die notwendig sind, ein Bild und die dazu gehörige Map zu überarbeiten, machen Imagemaps zu einem echten Problem bei der Pflege von Webseiten. Es dauert viel länger, Ihre Site zu überarbeiten oder zu verändern, wenn Sie dazu gleichzeitig alle Imagemaps modifizieren müssen. Ganz besonders, wenn Sie Imgemaps auf vielen Seiten verwendet haben.

Wenn Sie dennoch Imagemaps benutzen, fügen Sie eine Textliste mit identischen Auswahlmöglichkeiten an, für alle, die durch die Map verunsichert sind oder einen Browser ohne Grafikanzeige benutzen. Platzieren Sie diese alternative Liste so nahe wie möglich bei der Imagemap, um Verwirrung zu vermeiden. Stellen Sie sicher, dass diese Liste alle Auswahlmöglichkeiten in der gleichen Reihenfolge anbietet wie die Map.

Wenn Ihre Imagemap etwas Reales abbildet, zum Beispiel die Landkarte der USA, sollten Sie nicht davon ausgehen, dass Ihre Besucher Einzelheiten nur anhand deren Form oder Lage erkennen (Wo ist Nevada?)

Sorgen Sie auch dafür, dass Ihre Imagemap Hinweise ausgibt, wenn ein Besucher in undefinierte Bereiche klickt. (Was passiert, wenn der Besucher den Ozean neben Kalifornien trifft?)

Der Titel Ihrer Site

Vergessen Sie nicht, jeder Ihrer Webseiten einen Titel zu geben. Der Titel ist der Text, der in der Kopfzeile des Browsers beim Betrachten einer Seite angezeigt wird. Wenn Ihre Seite keinen Titel hat, zeigt der Browser "Ohne Titel" oder "Untitled" oder "No Title" oder die URL der Seite an. Oder vielleicht gar nichts.

Der Titel ist wichtig. Wenn jemand ein Lesezeichen zu Ihrer Site anlegen will, dann ist es der Titel, der als Lesezeichen auftaucht. Oder es verweist jemand auf seinen Seiten mit einen Link zu Ihrer Site, dann wird er wahrscheinlich den Titel Ihrer Seite als Linktext benutzen. Oder die Seite wird von einer Suchmaschine registriert. Der Titel wird dann als Suchergebnis angezeigt. Nur um eine Ahnung von der Wichtigkeit zu erzeugen.

Auch wenn Sie bereits Ihren Seiten Titel gegeben haben, sollten Sie deren Wortlaut vielleicht noch einmal neu bewerten. Stellen Sie sicher, dass der Seitentitel tatsächlich etwas aussagt. Wie wäre es mit Hans Meier - meine Webseite anstatt meine Webseite? Wie unterscheiden sich diese beiden Einträge in einer Lesezeichenliste?

Wenn Sie eine kommerzielle Site haben, sollten Sie noch weiter gehen. Zum Beispiel könnten Sie Ihren Firmennamen (oder eine Abkürzung) in den Titel jeder Seite integrieren. Sie können nicht wissen, welche Ihrer Seiten als Lesezeichen aufgenommen werden. Aber so wird es wesentlich einfacher, Ihre Seiten in Lesezeichen oder einer beliebigen anderen Liste aus Seitentiteln zu finden.

Und erklären Sie den Leuten wer Sie sind und was Sie tun. Auf Ihrer wichtigsten Webseite. Lassen Sie keinen Raum für Vermutungen. Zum Beispiel: TLC Systems ist eine Management Consulting Firma, spezialisiert auf Architektur, Design und die Realisierung von Systemen zwischen Computer und Mensch oder media deluxe - Beratung Neue Medien.

Die Breite des Browsers

Stellen Sie sich vor, Sie wären Art Director und hätten eine Anzeige zu gestalten, die in vielen verschiedenen Magazinen geschaltet wird. Man sagt Ihnen, dass dieselbe Anzeige ein-, zwei- und dreispaltig erscheinen soll. Klingt verrückt? Wie würden Sie solch eine Anzeige gestalten?

Genau dies ist eines der größten Probleme, mit denen Webdesigner fertig werden müssen. Die Höhe des Browserfensters hat sehr wenig Einfluss darauf, wie Ihre Webseite aussieht. Man sieht nur mehr oder weniger von ihr, wie wenn an einem Fenster Rollos herunter gelassen werden. Aber wenn sich die Breite des Browserfensters verändert, kann das erhebliche Auswirkungen auf das Aussehen Ihrer Site haben.

Dies ist so, weil der Browser versucht, die Webseite auf die maximal darstellbare Breite umzubrechen.

Zwei Faktoren bestimmen die Breite des Browserfensters. Die Monitorbreite, die der Besuchers zur Verfügung hat definiert die Maximalbreite für den Browser. Und die Abmessung des Fensters, auf das der Browser eingestellt ist.

Die tatsächliche Breite von Monitoren variiert zwischen 640 und 1280 Pixel. Dies wird durch die Hardware, die Software und die gewählten Monitoreinstellungen definiert. Ihre Webseiten sollten also einwandfrei mit >jeder< Fenstergröße des Browser innerhalb dieses Bereiches funktionieren.

Es gibt eine Menge verschiedener Elemente auf Ihrer Webseite, aber Sie können sie einfach in zwei Kategorien einteilen: Elemente, die in der Breite angepasst werden können, und solche, bei denen das nicht geht.

In der Breite anpassbar sind Text (der umgebrochen werden kann), Tabellen und Zellen (wenn man sie proportional zur Fensterbreite deklariert).

Nicht angepasst werden können Grafiken, Text mit einem NOWRAP-Attribut, Text innerhalb von PRE-Tags und Tabellen oder Zellen, die in absoluter Größe definiert wurden.

Nehmen wir einmal an, Sie gestalten Ihre Seiten für eine mittlere Browsergröße - etwa 800 Pixel breit. Was geschieht mit Ihren Webseiten, wenn sie in breiteren oder schmaleren Browserfenstern angezeigt werden?

Fangen wir mit dem kleineren Fenster an. Wenn die Seiten mit einem richtigen Mix feststehender und variabler Elemente gestaltet wurden, dann sollten sie noch immer einwandfrei funktionieren. Sie könnten beispielsweise bei Tabellen mit mehreren Spalten die linke mit einer absoluten und die anderen mit einer relativen Breite definieren. Wenn nur absolute Breiten verwendet werden, kann es passieren, dass plötzlich die Tabellenbreite größer ist als das Browserfenster, und dann erscheint eine horizontale Scrollbar am unteren Fensterrand. Somit müsste der Betrachter sowohl horizontal als auch vertikal scrollen, um Ihre Seite zu betrachten.

Wenn das Betrachtungsfenster breiter ist als vorgesehen, können eine Menge Dinge passieren. Wenn Sie ein Hintergrundbild verwendet haben, füllt dieses nur noch einen Teil des Browserfensters, und es wird horizontal wiederholt, da der Browser versucht, das breitere Fenster zu füllen. Tabellen mit relativer Breitenangabe können seltsam verzerrt wirken, und deren Inhalte erscheinen plötzlich an unerwarteten Stellen.

Außerdem unterscheiden sich die verschiedenen Browser deutlich darin, wie sie die Seiten an die Breite anpassen. Sogar verschiedene Versionen ein und des selben Browsers.

Es wird offensichtlich, dass eine Menge Tests und Experimente nötig sind, um sicherzustellen, dass Ihre Seiten mit allen Browserbreiten ordentlich aussehen.

Der erste Browser war zu schmal, und die Seite sah gequetscht aus. Der zweite Browser war zu breit, und alles sah gezogen und seltsam aus. Aber der dritte Browser war dann goldrichtig.
Aus 'Goldlöckchen und die drei Browser'

Ein Tipp

Halten Sie Ihre Homepage klein genug, dass sie schnell - am besten unter 15 Sekunden - geladen wird. (Das ist besonders wichtig, wenn das Netz überlastet ist.) Das bindet Besucher an Sie. Überlegen Sie sich zweimal, ob Sie wirklich ein 90K großes GIF auf Ihre Homepage stellen wollen. Ihre ist nur eine von ein paar Millionen Webseiten. Und Websurfer haben wenig Geduld.

Grafiken

Präsentieren Sie keine hochwertigen Grafiken, sei es Kunst, seien es Fotografien, auf gemustertem, sehr dunklem oder grell farbigem Untergrund. Bleiben Sie bei weiß oder hellgrau. Wenn Sie unbedingt einen farbigen Hintergrund benutzen müssen, versuchen Sie es mit Erdtönen. Besuchen Sie das Museum am Ort, und sehen Sie sich an, wie Bilder dort präsentiert werden.

Benutzen Sie kein Bildkompressionsverfahren, das nicht von allen Browsern unterstützt wird. Gegenwärtig werden GIF und JPEG allgemein erkannt.

Ein JPEG-Bild kann stärker komprimiert werden als ein GIF und braucht so kürzere Ladezeit, aber es dauert länger, es wieder zu entpacken und anzuzeigen. Daher wird der Vorteil wieder zunichte. Dies gilt besonders für ältere und langsamere Computer.

Die JPEG-Kompression bringt auch große Qualitätsverluste mit sich, die (je nach den Kompressions-Einstellungen ihres Grafikprogramms und der Hardware des Besuchers) durchaus sichtbar werden können. Trotzdem bringt die JPEG-Kompression die besten Ergebnisse, wenn man Fotos oder Bilder mit vielen Farben und großem Detailreichtum zeigen möchte.

Bei Zeichnungen oder Strichzeichnungen sind GIFs oft kleiner als JPEGs. Bei Strichzeichnungen erscheint das GIF auch schärfer als das JPEG, da das GIF-Format verlustfrei komprimiert. Aber die Farbanzahl von GIFs ist begrenzt, was sie ungeeignet zur Darstellung von Fotografien macht.

Am besten, Sie wenden beide Techniken für Ihre Bilder an und vergleichen die Bilder im Bezug auf Dateigröße, Darstellungsqualität sowie Lade- und Anzeigegeschwindigkeit.

Vergessen Sie nicht, Ihre Seiten so zu gestalten, dass sie auch verwendbar bleiben, wenn Ihr Besucher die Grafikanzeige seines Browsers abgeschaltet hat. Benutzen Sie das ALT-Attribut, um Alternativtext Ihren Bildern hinzuzufügen.

Interlaced Gifs

Verwenden Sie keine Interlaced GIFs. Diese erzeugen den Effekt, als würde das Bild neu und neu mit jeweils höherer Auflösung aufgebaut. Die Dateien solcher Bilder sind jedoch größer und haben längere Ladezeiten als entsprechende normale GIFs.

Der Effekt nervt. Und man kann schwer abschätzen, wann das Bild tatsächlich richtig dargestellt ist. Der Effekt nervt besonders, wenn es sich um feine Zeichnungen handelt. Er nervt auch, wenn das Netz überlastet ist und das Bild für längere Zeit nur zur Hälfte aufgebaut auf Ihrer Seite rumhängt. Sie werden auch feststellen, dass die Vorschauversionen oft wenig mit dem endgültigen Bild gemeinsam haben. Es handelt sich nur um Effekthascherei, und die langweilt ziemlich schnell.

Man hat mir viele kluge technische Gründe genannt, die für Interlaces GIFs sprechen, aber nie hat mir jemand gesagt, dass er sie benutzt, weil sie besser aussehen. Ein weiterer Sieg der Technik über die Ästhetik.
Henri de Toulouse-LaTech

Animierte Bilder

Bitte, bitte, bitte verwenden Sie keine animierten Grafiken auf Ihren Seiten. Von allen Dingen im Web kommen diese noch am ehesten einem Computervirus gleich.

Sie sorgen dafür, dass Ihre Seite langsamer geladen wird. Es handelt sich um aufgeblähte Dateien, die das Laden und die Darstellung der restlichen Seite verzögern. Manchmal erscheint Ihre Seite für längere Zeit noch völlig leer auf dem Monitor, während noch das erste animierte GIF geladen wird.

Weil sie viel größer als normale Bilder sind, vernichten animierte Bilder auch wesentlich mehr der kostbaren Übertragungsressourcen im Web. Sie sind einer der Gründe für die Überlastung des Netzes.

Animierte Bilder können ein fehlerhaftes Laden der Webseiten bewirken, wodurch der Ladeindikator des Browsers nicht mehr korrekt arbeitet und man nicht mehr feststellen kann, wann die Seite fertig geladen wurde. Und wenn der Besucher den 'Abbrechen'-Button drückt, kann sich herausstellen, dass die Seite nicht zu Ende geladen wurde und sie noch einmal geladen werden muss. Animierte Bilder können auch daran Schuld sein, dass man die Seite während des Ladevorgangs nicht scrollen kann.

Sie lenken ab und nerven. Sie erschweren es dem Besucher, sich auf andere Komponenten der Seite zu konzentrieren (Versuchen Sie einmal, diesen Text zu lesen, während ein animierter Briefkasten in Ihrem Blickfeld ständig auf und zu zappt.).

Auch wenn so ein Bild vielleicht niedlich aussehen mag, wenn Sie es zum ersten Mal erblicken - wenn sie es zum wiederholten Male sehen müssen und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder..., dann rühren sich langsam Mordgelüste. Was denken sich Menschen, die so etwas auf ihrer Seite platzieren?

Und wenn sie zwischendurch ein anderes Programm aufrufen, der Browser nun im Hintergrund arbeitet, verbrät der Prozessor seine Ressourcen, indem er Bildanimationen berechnet.

Die Animationen laufen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, abhängig von der Hardware des Besuchers und den laufenden Hintergrundtasks. Mal kriechend langsam auf langsamen Computern, mit Flackern zwischen den Einzelbildern bei schnelleren Prozessoren.

Und schließlich berichten immer wieder Leute von Browserabstürzen beim Verlassen von Webseiten mit animierten Bildern. Wenn der Browser abstürzt, kann eine Menge Chaos in der Historyliste, dem Browsercache und in den Lesezeichen entstehen.

Es gibt durchaus manchmal Sinn, diese Technik als einfache und unkomplizierte Animationen einzusetzen. Eine Website stellte mit ihr den Weg eines Hurrikanes dar, wie dieser sich dem Festland näherte. Aber geben Sie dem armen Benutzer eine Chance: Klicken Sie hier, um den Hurrikane in Aktion zu sehen.

Vorschlag an die Browser-Programmierer: Kann man nicht eine Option zum Abschalten dieser GIFs in die Software implementieren?

Große Bilder

Der sinnvollste Umgang mit großen Bildansichten ist, indem man sie mit kleinen Vorschaubildern auf den Websites verlinkt. Wenn die Vorschau angeklickt wird, öffnet sich das Bild in der linken oberen Ecke des Browsers von selbst.

Benutzen Sie eine HTML-Seite, um das Bild dort einzubetten. Auf diese Weise können Sie es zentrieren, betiteln und weitere Informationen hinzufügen.

Text

Wenn Sie auf Ihren Seiten Text anbieten, sollten Sie einige Vorkehrungen treffen, diesen leicht lesbar zu machen.

Das sichtbare Fenster eines Browsers ist wesentlich kleiner als eine Druckseite. Daher ist es besser, ein Dokument neu zu formatieren, damit es in die neue Umgebung passt, als es einfach unverändert im HTML-Editor zu übernehmen.

Lassen Sie den Text nicht einfach über die gesamte Breite des Monitors laufen. Dies würde sehr lange Zeilen erzeugen, die schwierig zu lesen sind. Text braucht auch Platz um sich herum, Luft zum Atmen. Daher haben die meisten gedruckten Dokumente Ränder.

Sie können das Problem leicht lösen, indem Sie das BLOCKQUOTE-Tag benutzen, das einen Rand auf beiden Seiten des Dokuments erzeugt. Sie können diese Einrückungen auch verschachteln, um die Breite noch besser in den Griff zu bekommen.

Sie können Tabellen benutzen, um komplexere Layouts zu erzeugen, beispielsweise Spaltensatz.

Sie können Definitionslisten ('DL') als einfache Möglichkeit, Text mit Einrückungen zu versehen, verwenden.

Vermeiden Sie lange Textabschnitte ohne Unterbrechung. Diese sind in gedruckter Form schon schwer lesbar, umso schwerer aber auf einem Monitor. Versuchen Sie, Ihre Paragraphen auf vier oder weniger Sätze zu begrenzen.

Wenn Sie eine andere als die vorgegebene Schriftart verwenden wollen, müssen Sie sicher stellen, dass dieser Font (oder eine Entsprechung) auf dem Computer des Besuchers standardmäßig installiert ist. Und wenn Sie einen dieser Fonts verwenden, vergessen Sie nicht, die alternativen Fontnamen für andere Betriebssysteme und Computer hinzuzufügen.

Setzen Sie keine Links in ihren Text, schon gar nicht in die Mitte eines Satzes oder Absatzes.

Wenn sich in Zusammenhang mit ihrem Text Links ergeben, dann listen Sie diese zum Schluss auf, wie Fußnoten. Geben Sie Ihrem Besucher eine Chance, erst Ihren Text zu lesen, bevor Sie ihn wieder wegschicken.

Text mag ja ein wertvolles Medium sein, aber auf einem Monitor sieht er langweilig aus. Er funkelt und bewegt sich nicht. Und so musste er durch etwas Passenderes ersetzt werden.
Douglas Adams

Tabellen

Lernen Sie mit Tabellen umzugehen, und Sie werden Kontrolle über das Aussehen Ihrer Webseiten bekommen. Mit Tabellen können Sie Ihre Seiten in präzise Abschnitte einteilen und Text sowie Grafiken exakt positionieren.

Sie können mit Tabellen Spalten und Raster erzeugen, die Sie mit Text und Grafiken füllen können. Sie können sogar Tabellen innerhalb von Tabellen einsetzen, um auf diese Weise leicht zu handhabende Unterstrukturen zu erzeugen. Die Zellen der Tabellen können farbig unterlegt werden, um Teile der Seite hervorzuheben. Wenn Sie Webseiten sehen, die Sie an ein Magazin oder eine Zeitung erinnern, können Sie sicher sein, dass dieser Aufbau mit Hilfe von Tabellen realisiert wurde.

Tabellen können als Vorlagen oder Muster eingesetzt werden, um eine Einheitlichkeit innerhalb einer Website zu schaffen. Und Tabellen können die meisten Funktionen von Frames übernehmen. Ohne Kopfschmerzen zu verursachen.

Es gibt mehrere Wege, die Handhabung von Tabellen zu erlernen. Der einfachste ist, sich tabellenbasierte Sites im Web genau anzuschauen. Sie können den HTML-Kode von Sites, die Ihnen gefallen anschauen oder die Seiten in Ihren Editor laden und damit rumexperimentieren, indem Sie die einzelnen Elemente verändern und die sich dadurch ergebenden Effekte beobachten. Es gibt im Web auch eine Menge Anleitungen für den Gebrauch von Tabellen.

Jedes Buch, das sich mit der Theorie und den Techniken von Seitenlayout - wie es von Zeitungen oder Magazinen eingesetzt wird - beschäftigt, gibt Ihnen auch Hinweise auf die damit zusammenhängenden ästhetischen Aspekte. Gehen Sie in die Abteilung 'Gebrauchsgrafik' Ihrer örtlichen Bibliothek oder eines Buchhändlers und besorgen Sie sich ein Buch über Seitenlayout. Versuchen Sie eines zu erhalten, das auf die 'Raster-Methode' eingeht.

Im Umgang mit Tabellen tauchen aber auch Probleme auf:

Wenn Ihre Seiten Tabellen enthalten, werden sie eventuell langsamer geladen. Dies ist eine Folge davon, dass der Browser eine ganze Reihe von Berechnungen durchführen muss, wie die einzelnen Elemente der Tabelle zu positionieren sind. Außerdem zeigt der Browser die Tabelle erst an, sobald alle darin enthaltenen Texte und Grafiken geladen sind.

Sie können dies auf verschiedene Weise beschleunigen. Wenn die Tabelle sehr lang ist (länger als eine Bildschirmhöhe), sollten Sie die Tabelle in mehrere kleine Tabellen, die übereinander stehen, aufbrechen. Wenn Sie solche handlicheren Tabellen benutzen, wird es auch leichter für Sie, Ihre Seite umzugestalten. Geben Sie für alle in den Tabellen enthaltenen Grafiken Höhe und Breite an. Auf diese Weise kennt der Browser bereits deren Ausmaße, bevor er sie geladen hat.

Obwohl Tabellen bereits zu den ersten standardisierten HTML-Elementen gehörten, gibt es immer noch Unterschiede darin, wie verschiedene Browser Tabellen darstellen. Dafür zu sorgen, dass Ihre Tabellen in allen Browsern korrekt angezeigt werden, kann zu einer Herausforderung werden. So weigern sich zum Beispiel einige Browser, Zellen farbig darzustellen, wenn sie weder Text noch Bilder enthalten. Andere Browser weichen bei der Darstellung von verschachtelten oder aufeinander gestapelten Tabellen von einander ab.

Testen Sie also Ihre tabellenbasierten Seiten sorgfältig mit mehreren verschiedenen Browsern. Dies erspart Ihnen später unliebsame Überraschungen.

Auch zur Herausforderung kann die Frage werden, welche Tabellenteile mit absoluten Größen (Angabe in Pixeln) und welche relativ (Angabe in prozentualen Anteilen der angezeigten Fensterbreite) definiert werden sollen. Bei einer relativen Tabellenbreite wird die horizontale Breite neu berechnet, wenn das Browserfenster sich in der Größe verändert.

Das Vertrackte ist, dass eine fest definierte Breite das spätere Aussehen der Tabelle besser festlegt, aber eine relative Breitenangabe eine bessere Anpassung an verschieden breite Browserfenster ermöglicht. In vielen Fällen wird das Problem am ehesten gelöst, indem man mit einer Kombination von fixen und relativen Angaben in verschiedenen Teilen der Tabelle arbeitet. Auch hier muss ausgiebig experimentiert werden, um die optimale Lösung zu finden. Denken Sie daran, Ihre tabellenbasierten Seiten mit verschieden großen Browserfenstern zu testen.

Bei Tabellen versagen die meisten der WYSIWYG-Webeditoren. Die Anzeige dieser Editoren kann sehr weit von dem entfernt liegen, was Sie später im Browser sehen, besonders bei komplexen und verschachtelten Tabellen. Wenn Sie probeweise eine solche Demoversion herunterladen, testen Sie vor allem die Darstellung von Tabellen.

Im Kapitel über das Drucken von Webseiten wird noch genauer beschrieben, wie sich Tabellen auf das spätere Druckbild auswirken.

Tabellen können auch das Scrollen von Webseiten im Browser beeinflussen. Abhängig vom Browser können Tabellen ruckartig oder weich scrollen. Wieder ein Element mehr, das in der Gestaltungsphase beachtet werden muss.

Frames

Benutzen Sie Frames nicht nur, um zu demonstrieren, dass Sie wissen wie Frames funktionieren.

Ihre Webseite ist ohnehin schon klein genug, und wenn Sie dann noch etwas für Frames abzweigen, kann das die nutzbare Fläche des Bildschirms verschwindend klein werden lassen. Einige Besucher verwenden Browser, die keine Frames darstellen können, so dass Sie zwei Versionen Ihrer Site unterhalten müssen.

Bauen Sie Ihre Site nicht auf einem Framegerüst auf. Das erschwert die Navigation und beschränkt Sie auf eine sehr einfach gehaltene Site. Die Pfeiltasten funktionieren erst, wenn Sie in den entsprechenden Frame geklickt haben, in dem Sie scrollen wollen, und der "Zurück"-Button des Browsers erbringt unerwartete Ergebnisse.

Es besteht auch eine beträchtliche Gefahr, dass Ihr Besucher, beim Versuch Ihre Seiten auszudrucken, fehlerhafte Ergebnisse bekommt.

Eine interessante Überraschung erwartet Ihren Besucher, wenn er versucht, eine Seite in Ihrer Site mit einem Lesezeichen zu belegen. (Es wird nur die URL der Hauptseite erfasst.)

Unerwartetes erleben Sie auch, wenn eine Suchmaschine Ihre Site indiziert hat. Besucher, die aufgrund eines Links in Suchmaschinen auf Ihre Site kommen, betreten diese nicht durch den Haupteingang, und sehen daher die Frames nicht, die normalerweise die angezeigte Seite einrahmen.

Wenn Ihre Frame-Site Links zu anderen Sites enthält, werden diese verlinkten Seiten innerhalb Ihres Framegerüstes angezeigt. Das verschleiert deren wahre Herkunft und verwirrt die Besucher, die sich fragen was das soll. Und Sie können kein Lesezeichen für die verlinkte Seite anlegen.

Darüber hinaus ergeben sich urheberrechtliche Probleme, wenn Sie eine andere Site innerhalb Ihrer Frames anzeigen. Zumindest ist es der anderen Site gegenüber ziemlich unfair.

Sollte sich ein Problem mit einer Ihrer Frame-Seiten ergeben, gibt es Schwierigkeiten, Ihnen über diese eine Mitteilung zu machen, da nur die URL der Hauptseite angezeigt wird.

Frames verursachen auch Probleme, wenn der Browser aus einer anderen Anwendung heraus aufgerufen wurde. Nehmen wir mal an, Sie arbeiten gerade mit Ihrem Email-Reader, und jemand hat Ihnen eine Mail mit einem Link zu einer Website geschickt. Sie doppelklicken auf den Link, der Browser springt in den Vordergrund und fängt an, die Seite zu laden. Wenn Sie zuletzt in Ihrem Browser eine framebasierte Site betrachtet hatten, was wird passieren?

Einige der Funktionen von Frames können durch Tabellen ersetzt werden, ohne die Nachteile von Frames in Kauf nehmen zu müssen.

Ein möglicher Grund Frames einzusetzen besteht darin, bei einem Bericht verhindern zu wollen, dass die Überschriften der Spalten oder Reihen weggescrollt werden können.

Freunde lassen Freunde keine Frames benutzen.
Vincent van Gui

Java und Javascript

Hinweis: Die folgenden Kommentare betreffen Java, Javascript, Jscript, VBScript, ActiveX, Babbage und ähnliche Technologien.

Viele Leute lernen gerade Java oder Javascript zu programmieren. Zu ihren ersten Erfolgen gehört es, endlos wiederholte Animationen zu erzeugen, die sowohl nervig sind als auch ablenken. Einige Anwendungen verhindern, dass die Seite sauber geladen oder gescrollt werden kann.

Ein bekanntes Applet überschreibt die Statuszeile des Browsers und verhindert so, dass man erkennen kann wohin die Links verweisen, über die man mit dem Cursor fährt. Man sieht auch nicht mehr den aktuellen Status der Seite, ob sie beispielsweise noch lädt.

Eine andere populäre Anwendung von Java besteht darin, kleine Hilfsfenster über dem Browser zu öffnen. Dies kann verwirren, wenn Ihre Besucher mit so etwas nicht rechnen.

Wenn Sie Java-Anwendungen entwickeln, sollten Sie vielleicht warten bis Sie etwas fortgeschrittener sind, bevor Sie mit Ihren frühen Resultaten ahnungslosen Besuchern schaden.

Wenn Sie Ihre Seiten so gestalten, dass man sie nur mit einem Java- oder Javascript-fähigen Browser betrachten kann, begehen Sie einen großen Fehler. Ein noch größerer Fehler wäre es allerdings, zwei Versionen Ihrer Site zu erstellen - eine für Java und eine ohne Java.

Was wird der Besucher, dessen Browser nicht javafähig ist, in Ihrer Site zu sehen bekommen? Vielleicht eine interessante Mitteilung, dass diese Site Java benötigt? Und was ist mit dem Besucher, der zwar einen javafähigen Browser, aber Java deaktiviert hat? Vielleicht eine Dialogbox mit einer interessanten Fehlermeldung.

Ein paar andere Überlegungen. Nur ein Bruchteil Ihrer Besucher hat einen javafähigen Browser. Sie können herausfinden, welche Browser von Ihren Besuchern benutzt werden (und mehrere Versionen Ihrer Site bereitstellen), aber einige Besucher benutzen javafähige Browser und haben aus Sicherheitsbedenken Java deaktiviert. In diesem Fall erhalten sie eine interessante Fehlermeldung vom Javascript-Interpreter des Browsers.

Wenn Ihre Seiten durch Suchmaschinen erfasst werden, stellen diese auch einen Auszug des Textanfangs der Seiten her. Wenn der Seitenanfang aus einem Haufen Javascript-Kode besteht, dann zeigt die Suchmaschine diesen als Beschreibung Ihrer Seite an. Vielleicht nicht das, was Sie beabsichtigten.

Wenn Sie eine webbasierte Anwendung für ein privates Intranet erstellen, kann es durchaus sein, dass Sie triftige Gründe für den Einsatz solcher neuen Technologien haben.

Drucken

Wie sehen die Seiten Ihrer Site aus, wenn sie ausgedruckt wurden? Probieren Sie es aus. Bereiten Sie sich auf eine Überraschung vor.

Hardcopys können für Sie nützlich sein, weil sie mit diesen Ihre Seiten leichter gestalten und editieren können. Wie bei einem Layout für eine Werbeanzeige.

Sie geben Mitarbeitern und Kunden eine Möglichkeit, Ihre Arbeit zu betrachten und zu kommentieren. Es ist leichter, Information auszudrucken als aufzuschreiben.

Sie können ein Portfolio Ihrer Arbeit zusammenstellen und für Verkaufspräsentationen oder Werbung verwenden.

Ihre Besucher können sich Hardcopys Ihrer Informationen erstellen, um sie später auszuwerten.

Wenn Sie Tabellen verwenden, um das Layout Ihrer Seiten zu kontrollieren, beeinflussen diese auch die Art und Weise, wie die Seiten ausgedruckt werden. Sie können so auch eine gewisse Kontrolle über das spätere Druckbild ausüben. Viele Browser fangen eine neue Seite an, wenn eine Tabelle nicht mehr auf die aktuelle Seite passt (was auch bei einer Grafik geschähe) . Ein vernünftiger Einsatz von Tabellen kann beim Ausdruck Seitenumbrüche erzwingen. Testen Sie dies mit verschiedenen Browsern.

Wenn Ihr Browser eine Option für eine Seitenvorschau hat, können Sie diese benutzen, um eine Vorahnung davon zu bekommen, wie Ihre Seiten ausgedruckt aussehen.

Wenn Ihre Seite viel browserspezifischen Code einsetzt, kann es sein, dass sie nicht korrekt ausgedruckt wird, wenn der Besucher einen anderen Browser verwendet.

Wenn Ihre Seite einen schwarzen oder dunklen Hintergrund hat, kann es sein, dass sie nicht richtig ausgedruckt wird.

Wenn Ihre Site eine Hintergrundgrafik benutzt, wird sie wahrscheinlich ohne diese ausgedruckt werden.

Wenn Ihre Seite Frames benutzt, wird sie nicht korrekt ausgedruckt werden.

Aber die größte Überraschung erwartet jene, die auf ihren ultraschicken Seiten weißen oder hellen Text verwendet haben.

Sollten Sie immer die neuesten Features einsetzen?

Jeder neue Browser kennt auch neue HTML-Tags, die er unterstützt. Manchmal handelt es sich um Upgrades auf den neuesten HTML-Standard. Manchmal handelt es sich um proprietäre Tags, um Besonderheiten, die nur dieser spezifische Browser unterstützt.

Für viele Menschen ist die Verlockung einer neuen technischen Herausforderung einfach zu groß, um widerstehen zu können. Und epidemieartig entstehen im Web Seiten, die diese neuen Möglichkeiten benutzen.

Bevor Sie Ihre neuen Webseiten der Öffentlichkeit zumuten, sollten Sie einiges bedenken:

1. Sind Sie absolut sicher, dass Sie dieses neue Feature für Ihre Site brauchen, oder benutzen Sie es nur, um anzugeben?

2. Welche Browser unterstützen diese Besonderheit gegenwärtig?

3. Wie groß ist der prozentuale Anteil von Besuchern, der diesen speziellen Browser benutzt? Rentiert es sich, das Feature nur für einen kleinen Prozentsatz von Besuchern einzubauen?

4. Was passiert bei Browsern, die die neuen Tags nicht kennen, oder aber mit dem richtigen Browser, wenn dieses Feature vom Benutzer deaktiviert wurde? Was bekommt der Besucher zu sehen?

5. Brauchen Sie eine spezielle Version Ihrer Seiten mit Code für verschiedene Browser?

6. Wollen Sie mehrere verschiedene Versionen Ihrer Site unterhalten, um alle Ihre Besucher zufrieden zu stellen?

Wenn Netscape oder Microsoft eine Möglichkeit fänden, Webseiten im Browser um sich selbst drehen zu lassen, wäre das Web am nächsten Tag voller um sich selbst drehender Seiten. Und keiner würde fragen wozu. Anscheinend reicht als Begründung schon, dass es einfach der letzte Schrei ist.
Pablo PigCasso

Über HTML

Am einfachsten lernen Sie HTML, indem Sie den Quelltext fremder Seiten aufmerksam studieren. Die meisten Browser zeigen Ihnen diesen Sourcecode an. Sie können auch viel lernen, indem Sie sich ansehen welche Fehler auf schlechten Seiten gemacht wurden.

Gehen Sie vorsichtig vor, wenn Sie neue oder sehr spezielle HTML-Befehle benutzen. Vielleicht sind Sie nicht aufwärtskompatibel mit der nächsten Browsergeneration oder neueren HTML-Versionen. Und es dauert seine Zeit, bis Ihre Besucher ihren Browser auf die neueste Version updaten, die dann Ihre besonderen Entwicklungen unterstützt.

Vermeiden Sie browserspezifische 'Erweiterungen', die nur mit einem bestimmten Marke oder Version eines Browsers funktionieren.

Schreiben Sie so kompakten HTML-Kode wie möglich. Seien Sie stolz darauf, und prahlen Sie mit Ihrem kompakten Kode und nicht damit, dass Sie alle möglichen modischen Kommandos ausprobiert haben.

Benutzen Sie keine undokumentierten HTML-Effekte, beispielsweise Seiten, die sich auflösen oder ausblenden. Die Unterstützung solcher Effekte könnte in der nächsten Version des Browsers, für den Sie Ihre Seite gestaltet haben, eingestellt worden sein. Und diese Effekte könnten dazu führen, dass andere Browser fehlerhaft arbeiten.

Vergessen Sie nie, dass HTML keine Sprache zur Seitenbeschreibung oder Seitenformatierung ist. Sie ist dazu geschaffen worden, Informationen und Grafiken zu veröffentlichen und Interaktion mit dem Benutzer zu ermöglichen.

Bleiben Sie so oft wie möglich bei den Standardvorgaben. Überschreiben Sie diese nur, wenn es notwendig ist, um etwa eine Hintergrundfarbe von Grau auf Weiß zu setzen oder ein Bild zu zentrieren.

Aber der beste Weg, HTML zu benutzen ist, es nicht zu benutzen. Mit der neuesten Generation der WYSIWYG Webseiten-Editoren können Sie Ihre Webseiten gestalten, ohne überhaupt mit HTML direkt in Berührung zu kommen. Man geht damit um, wie mit einem Programm zur Textverarbeitung. Die meisten dieser Programme ermöglichen es einem, auch den zugrunde liegenden HTML-Kode zu betrachten und zu bearbeiten, so dass erfahrende Benutzer immer noch eine Kontrolle über die Feinheiten bewahren können.

Es hat etwas vom Aufstieg aus der Assemblerprogrammierung zu einer modernen Hochsprache wie BASIC. Die WYSIWYG Editoren kümmern sich um die nervtötenden Details und halten einem den Kopf frei für die Arbeit auf höherem Niveau. Außerdem nehmen diese Editoren Ihnen viel Verwaltungsarbeit ab, beispielsweise das Zuweisen von Höhen- und Breitenangaben bei Bildern, damit diese schneller geladen werden können.

Die meisten der WYSIWYG Webseiten-Editoren sind immer noch im WYSINQWYG-Stadium (What You See Is Not Quite What You Get) und andere produzieren größeren HTML-Kode als nötig ist und per Hand erreichbar wäre. Aber diese paar Zeilen mehr Text beeinflussen kaum die Ladezeit einer Seite. Dafür können Sie sicher sein, dass die Seiten frei von HTML-Fehlern sind. (Wenn Ihnen wirklich wichtig ist, dass Ihre Seiten schnell geladen werden, warum werfen Sie dann nicht diese animierten GIFs raus?)

Wenn HTML wirklich ein Standard ist, warum sieht dann meine Seite mit jedem Browser anders aus?
Vincent Van Gui

Werbung

Die Werbung hat das Web eingeholt. Jetzt geben Ihnen Leute Geld dafür, dass sie ihre Werbung auf Ihre Webseite stellen dürfen.

Was für eine Gelegenheit! Nicht nur, dass Sie jetzt Geld scheffeln können. Ihre Seite wird ab jetzt den Glanz von Erfolg ausstrahlen. (Wie käme anders jemand auf den Gedanken, auf ihr zu werben?)

Aber während andere Werbemedien versuchen, Sie in Ihrem Einkaufsverhalten zu beeinflussen, hat Werbung im Web ein völlig anderes Ziel. Der Besucher soll ihre Site verlassen und die Site des Werbetreibenden besuchen. (Sie bekommen nur Geld, wenn jemand von Ihrer Seite zur Seite des Werbenden wechselt). Und Sie können sicher sein, dass die Designer des Werbebanners ihr Bestes tun, die Leute von Ihrer Site wegzulocken (wahrscheinlich für immer).

Das ist noch nicht alles. Sie haben keinerlei Einfluss darauf, wie das Werbebanner aussieht oder worum es überhaupt geht. Oder - noch schlimmer - welche Auswirkungen es hat. Stellen Sie sich vor, die animierte Grafik von jemand anderem zappt auf Ihrer Seite. Mhmm... Wundern Sie sich, warum diese Seite nicht mehr korrekt geladen wird?

Ein großes Werbebanner ganz oben auf Ihrer Seite kann durchaus verwirren. Man fragt sich vielleicht, wem denn diese Seite gehört. Und da das Werbebanner wahrscheinlich zuerst geladen wird, ist es auch dieses, was der Besucher zuerst zu sehen bekommt.

Wenn Sie eine kommerzielle Site betreiben, sieht es ziemlich seltsam aus, wenn Sie Werbung für eine andere Firma auf Ihren Seiten haben. Besonders wenn es das erklärte Ziel dieser Werbung ist, dass Besucher Ihre Seite wieder verlassen sollen. Und man fragt sich auch, ob Ihre Firma sich ihre eigene Website nicht allein finanzieren kann.

Und was hat es mit diesen kostenlosen Bannern, die auf vielen Sites zu sehen sind, auf sich? Sie erinnern an diese Designerklamotten, für die man extra bezahlen muss, weil der Name des Designers in großen Buchstaben draufsteht. Die meisten dieser kostenlosen Banner werben für die neuesten Browserversionen oder Plug-Ins, die man unbedingt haben muss, damit die Site einwandfrei funktioniert. Andere haben sogenannte 'Awards' gebastelt, mit denen man seine Seiten dekorieren kann. Vergessen Sie nicht, dass es sich dabei letztlich immer um Links zu den Seiten von jemand anderem handelt.

Wurde schon jemand reich, indem er andere Werbung auf seine Seiten stellen ließ? Nur ein paar Fimen mit übermäßig geschäftigen Sites. Für den Rest von uns gilt: Nur ein weiterer Gag nach dem Internet-Schema 'Werden Sie sofort reich!'

Wem - in aller Welt - gehört diese Website?
Henri de Toulouse-LaTech, beim Betrachten einer Seite mit drei animierten Werbebannern, zwei 'download me now'-Buttons und sechs bedeutungslosen Webawards.

Awards im Web

Webawards - man kennt sie. Diese kleinen bunten Dinger, die auf Websites so stolz zur Schau gestellt werden. Einige Sites haben so viele - sie sind dekoriert wie Generäle der russischen Armee.

Was genau ist ein Webaward? Jeder kann das. Und ich erkläre Ihnen wie es geht:

Basteln Sie ein flottes kleines Symbol oder einen Banner, lassen Sie sich einen interessanten Namen einfallen, wie "Site für müde Augen Auszeichnung", und verteilen Sie das. Na, gibt Ihnen das nicht ein gewisses Gefühl der Macht?

Und schon bald hat jeder das Dings auf seiner Website kleben. Und wenn jemand draufklickt, was passiert dann? Genau - er landet genau auf Ihrer Site.

Also - was sind Webawards? Kostenlose Werbung für jemand anderen. In den meisten Fällen nur wieder eine weitere geschickte Masche, wie sie im Internet laufend entstehen.

Seltsam. Wenn man all den Auszeichnungen Glauben schenkt, dann gehören 95% aller Websites zu den besten 5%.
Vincent Van Gui

Testen und korrigieren

In der harten Welt der Softwareindustrie wird das Testen der Software oft als die wichtigste Phase überhaupt bezeichnet. In der Welt des Internets wird dem offenbar nicht die gleiche Bedeutung beigemessen. Schauen Sie sich die vielen Webseiten mit gravierenden Fehlern, wie fehlenden Bildern oder nicht funktionierenden Links, an.

Wenn Ihr Webseitenprogramm eine Rechtschreibkorrrektur anbietet, dann benutzen Sie diese auch. Ansonsten suchen Sie nach einer anderen Möglichkeit, Rechtschreibfehler auszumerzen.

Testen Sie Ihre Seiten mit mehreren verschiedenen Browsern. Sie werden überrascht sein, wie unterschiedlich auch die einfachsten HTML-Tags interpretiert werden.

Vergessen Sie nicht, Ihre Seiten auch mit den Browsern der großen Online-Dienste, wie AOL oder Prodigy, zu testen.

Sehr sinnvoll sind auch Tests mit früheren Versionen der populären Browser. Statistiken beweisen, dass nur 30% der User die aktuellen Browserversionen verwenden. Der Rest benutzt hauptsächlich die beiden vorangegangenen Versionen. Es wird Sie erstaunen, wie groß die Darstellungsunterschiede in zwei aufeinander folgenden Versionen ein und des selben Browsers sind.

Testen Sie Ihre Seiten auch, wenn Sie nur minimale Veränderungen in Ihrer Site vorgenommen haben. Nur um sicher zu gehen, dass Sie nichts übersehen haben. (Erfahrene Programmierer wissen, dass man viel leichter Fehler in seine Arbeit einschleust, wenn man an ihr Veränderungen vornimmt als wenn man mit einem neuen Projekt beginnt).

In der Entwicklungsphase haben Sie wahrscheinlich Ihre Site offline getestet, also mit allen Dateien lokal auf Ihrem PC. Testen Sie die Site auch online, nach dem Hochladen auf den Server. Testen Sie so, dass Ihr Browser gezwungen ist, wirklich alles zu laden, also Text und Grafiken. Das bedeutet, alle Caches im Browser abzuschalten und zu entleeren oder alle Dateien in der Historyliste des Browsers zu löschen. Das veranlasst den Browser, sich alle angeforderten Dateien neu zu laden. Erst auf diese Weise erfahren Sie, wie lange Ihre Seiten wirklich brauchen, um geladen zu werden.

Jetzt können Sie die 'Leerlaufzeit' Ihres Browsers ermitteln. Also die Zeit, die der Browser nur einen leeren Screen anzeigt, bevor irgendetwas sichtbar wird.

Als nächstes sollten Sie in den Optionen Ihres Browsers einen weißen Seitenhintergrund einstellen und die Farbe der Links auf die Standardwerte zurücksetzen (blau und rot). Viele Leute im Web haben ihren Browser in dieser Weise konfiguriert, um sich nervenaufreibende Hintergründe und unsinnig farbige Links zu ersparen. Wie sehen Ihre Seiten, mit diesen Einstellungen betrachtet, aus?

Wenn sich Ihnen dazu die Möglichkeit bietet, sollten Sie Ihre Site auch mit einem von diesen neuen Geräten testen, die Ihren Fernsehapparat in ein Internet-Surfboard verwandeln sollen. Meistens bieten dieses Lösungen nur die Fähigkeiten ganz früher Browserversionen. Sie bieten geringere Auflösung als die meisten Browser und wandeln die Seiten so um, dass sie auf einem Fernsehmonitor gelesen werden können.

Schalten Sie per Menue oder Veränderung der Browser-Einstellungen die Grafikfähigkeit Ihres Browsers ab. Wie sehen Ihre Seiten ohne Grafiken aus? Findet man sich immer noch zurecht?

Wenn Sie für Ihre Seiten eine andere als die Standardschriftart verwendet haben, sollten Sie ausprobieren, ob Sie das gewünschte Ergebnis mit allen vorstehend genannten Variationen erhalten.

Wenn Sie auf Ihrer Site unbedingt Java oder Javascript einsetzen mussten - was geschieht, wenn Sie Ihre Site mit einem Browser betrachten, der Java nicht unterstützt? Und was geschieht bei einem Browser, der zwar Java unterstützt, dessen Java-Fähigkeit aber deaktiviert ist?

Wenn Ihre Seiten spezielle Zusatzsoftware oder Hilfsfunktionen oder Dateitypen benötigen, testen Sie was passiert, wenn ein oder mehrere dieser Komponenten fehlen oder nicht unterstützt werden. Es könnte schon ausreichen, testweise für Netscape keine Cookies mehr zuzulassen.

Wie schon erwähnt, verhindern einige Dinge, dass der Ladeindikator des Browser, das 'kleine rote Downloadlicht', nicht mehr korrekt anzeigt, wann die Seite zu Ende geladen wurde. Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, dann probieren Sie aus, was mit anderen Browsern geschieht. Sie sollten überlegen, ob Sie die fraglichen Komponenten Ihrer Site nicht durch etwas ersetzen sollten, das Ihren Browser nicht irritiert.

Lassen Sie andere Ihre Webseiten testen. Ganz besonders, wenn diese eine völlig andere Computerkonfiguration haben.

Lassen Sie jemanden Ihre Texte Korrektur lesen.

Testen Sie auf verschiedenen Plattformen. Manchmal sieht eine Seite, die auf PCs gut aussah, auf einem Mac unvorteilhaft aus. Und dies mit der gleichen Version des gleichen Browsers. Eine häufige Quelle für Probleme kommt aus der Definition von PC-Schriften, ohne deren Pendants auf dem Mac zu berücksichtigen.

Wenn Sie Ihre Site in verschiedenen Versionen für verschiedene Browser anbieten, müssen Sie ganz besonders umfangreiche Tests durchführen.

Last, but not least, vergessen Sie nicht, den Fehlerreport Ihres Servers zu kontrollieren. Er ist für Ihre Site der wichtigste Fehlerbericht und das wichtigste Werkzeug, Fehler zu erkennen. Suchen Sie nach fehlenden Bildern, nicht funktionierenden Links und CGI-Fehlermeldungen. Sie sollten diesen Fehlerbericht regelmäßig auswerten, ganz besonders, nachdem Sie irgendwelche Änderungen an Ihrer Site vorgenommen haben.

Schenken Sie Rückmeldungen über Probleme mit Ihrer Site besondere Beachtung. Auf jede Person, die sich die Zeit nimmt, Ihnen zu schreiben, gibt es viele mehr, die einfach frustriert aufgegeben haben.

Wartung

Es ist eine miese Arbeit, aber jemand muss sie tun. Die Welt verändert sich, das Web verändert sich, und eines Tages muss auch Ihre Site überarbeitet werden.

Kann Ihre Site einfach verändert werden? Können Einfügungen und Verbesserungen leicht vorgenommen werden? Schlampiger HTML-Code, Imagemaps und kreuz und quer verweisende Links in Ihren Seiten erschweren die Überarbeitung Ihres Projektes.

Kann Ihre Site durch jemand anders als durch Sie gewartet oder verändert werden? In der Welt der kommerziellen Websites ist es sehr wahrscheinlich, dass irgendwann ein Nachfolger sich um Ihre Site kümmern muss. Haben Sie diesem einen klaren Weg vorgezeichnet?

Wenn Sie proprietäre Browser-Features in Ihrer Site verwenden, müssen Sie zwei oder mehr Versionen der Site bereitstellen. Ein Alptraum, eine solche Site zu warten.

Gestalten Sie Ihre HTML-Seiten so, dass man sie leicht lesen kann. Benutzen Sie dazu Leerzeilen und Leerstellen.

Schaffen Sie sich Stil- und Mustervorlagen für Ihre Seiten. Damit Sie neue Seiten einfach herstellen können, indem Sie die Mustervorlagen kopieren und überarbeiten.

Wenn Sie Links zu fremden Websites einbauen ('meine supercoole Linkliste'), sind Sie es Ihren Besuchern schuldig, diese Links aktuell und eindeutig zu halten. Sie sollten sie regelmäßig überprüfen, fehlerhafte Links überarbeiten und tote Links entfernen. Glücklicherweise gibt es eine ganze Menge Shareware, die bei dieser Arbeit hilfreich unterstützen kann.

Wenn Sie mit Ihrer Seiten zu einer neuen URL umziehen, hinterlassen Sie unter der alten URL eine entsprechende Weiterleitung.

Halten Sie Ihre Seiten immer auf dem aktuellen Stand. Wenn Sie einen Sonderverkauf, einen Wettbewerb oder ein spezielles Angebot, das am 25. Mai endet, veröffentlichen, sorgen Sie dafür, dass diese Seiten innerhalb von wenigen Tagen nach dem Auslauftermin aktualisiert werden.

Ziehen Sie den Einsatz hochwertiger Tools zur Wartung Ihrer Website in Betracht. Ein Beispiel dafür wäre ein 'Galerie-Editor' mit einem grafischen Interface, das Sie Galerien oder Kataloge gestalten lässt, indem Sie einfach Bilder hin und her schieben können. Dabei wird der HTML-Code automatisch generiert. Es gibt auch Shareware Utilities, die Sie bei globalen Änderungen, die alle Seiten Ihrer Site betreffen, unterstützen.

Überlegen Sie, inwieweit Sie die Wartung Ihrer Seiten automatisieren können.

Verwaiste Seiten

Websites können sehr komplex werden und unterliegen ständiger Veränderung und Entwicklung.

Wenn Seiten überflüssig werden, aktualisieren Sie die Links auf den anderen Seiten, so dass nichts mehr auf die entfallenden Seiten verweist. Wenn keine Verweise auf die alten Seiten mehr existieren, dürfte es damit ja auch keine Probleme mehr geben. Oder?

Wenn es nur so wäre. Unglücklicherweise bestehen immer noch Links zu den verwaisten Seiten - von fremden Websites aus. Es gibt drei Möglichkeiten: Suchmaschinen haben Ihre Seite indiziert, Besucher haben Ihre Seite in ihre Lesezeichen aufgenommen, Besucher haben in einer Linkliste auf Ihre Seite verwiesen.

Dies kann zu einem Problem führen, wenn die verlinkten Seiten keine aktuellen, korrekten oder präzisen Informationen mehr beinhalten.

Sie können herausfinden, ob das der Fall ist, wenn Sie Ihre Statistiken danach auswerten, ob die verwaisten Seiten noch besucht werden. Wenn Sie über eine wirklich gute statistische Auswertung verfügen, können Sie herausfinden, woher die Verweise auf Ihre Seiten kommen.

Sie können verwaiste Seiten von Ihrem Server löschen oder umbenennen. In beiden Fällen wird eine 'not found' Fehlermeldung zurückgegeben, wenn jemand versucht, auf diese Seiten zuzugreifen. Im nächsten Schritt können Sie die ursprüngliche URL noch einmal an Suchmaschinen übermitteln. Dadurch besuchen diese noch einmal die nicht mehr vorhandene Seite und löschen sie aus ihrer Datenbank, da sie sie nicht finden. Auch wenn Sie diese Seiten nicht explizit an Suchmaschinen übermitteln, werden diese früher oder später auf sie zuzugreifen versuchen und bemerken, dass sie fehlen.

Sie können auch die verwaisten Seiten durch allgemeine Hinweisseiten ersetzen, die einen Verweis auf die Homepage Ihrer Site enthalten.

Ratschläge

Seien Sie kein Webkritiker.

Halten Sie mit Kritik zurück, bis Sie jemand um Kritik bittet.

Üben Sie positive Kritik. Machen Sie Vorschläge, geben Sie Rat, bieten Sie Hilfe an. Machen Sie auf Fehler aufmerksam, beispielsweise auf fehlende Bilder oder fehlerhafte Links.

Seien Sie privat. Senden Sie Kommentare (besonders die kritischen) lieber per E-Mail, als sie öffentlich zu posten.

Lassen Sie Ihr Ego nicht raushängen.

Und spenden Sie Lob, wenn Ihnen Sites gefallen. Dies gibt Leuten Energie weiterzumachen.

Wie anfangen? 12 Punkte Programm

1. Kaufen Sie ein WYSIWYG-Programm wie Home Page oder Visual Page zur Erstellung Ihrer Site. Die meisten dieser Programme bieten auch Hilfsfunktionen und Musterseiten an.

2. Surfen Sie. Schauen Sie sich so viele Seiten wie möglich an. Lernen Sie, die Spreu vom Weizen zu trennen.

3. Lesen Sie 'Art and the Zen of web sites' bei www.tlc-systems.com oder "Kunst und der Zen von Websites" bei www.media-deluxe.de.

4. Suchen Sie Seiten, die Sie mögen, und analysieren Sie sie in Ihrem Webeditor.

5. Benutzen Sie das Web. Es gibt Tausende von Seiten mit Lehrgängen und Erklärungen zu jedem Aspekt des Webdesigns und dessen Umsetzung. Die meisten dieser Seiten haben wiederum Links auf andere Seiten. Starten Sie mit Yahoo oder Excite oder Infoseek.

6. Gehen Sie in Ihre örtliche Buchhandlung. Suchen Sie nach Büchern zu Website- und Webseiten-Design.

7. Investieren Sie Zeit in Ihre Site. Setzen Sie sich Ziele für Ihre Site. Entwickeln Sie Ihren eigenen Stil für Ihre Site. Spielen und experimentieren Sie. Fangen Sie klein und einfach an. Komplex und avantgardistisch können Sie Ihre Site später immer noch machen.

8. Veröffentlichen Sie Ihre Site.

9. Machen Sie auf Ihre Site aufmerksam. Per Email, im Usenet, in Suchmaschinen.

10. Überarbeiten Sie Ihre Site ständig. Überdenken Sie öfter Ihre Zielsetzungen.

11. Beginnen Sie wieder mit 2.!

12. Entfernen Sie sich mit Ihren Gedanken regelmäßig vom Web, und gehen Sie in sich!

Ein letztes Zitat

Ich interessiere mich mehr für neue Ideen als für neue Technologien.
Henri de Toulouse-LaTech

Ein letzter Zen-Gedanke

Bevor Sie irgendetwas auf Ihre Website stellen, sollten Sie sich darüber Gedanken machen, worin dessen Gegenstück in der realen Welt besteht. Benutzen Sie diese Überlegung als Richtschnur. Wenn es kein Gegenstück in der realen Welt gibt, ist dies ein schlechtes Zeichen.

Ein letztes Wort

Fassen Sie diesen Text nicht als pauschale Ablehnung grafisch aufgemachter oder kreativer Websites auf. Der intelligente Einsatz grafischer Elemente und eine durchdachte Gestaltung kann die Attraktivität von Webseiten enorm erhöhen. Es verhält sich wie mit Make-Up. Man sollte wissen, wann man aufhören muss.

Ein letzter Hinweis

Geben Sie Ihren Besuchern keine Anweisungen, wie sie Ihre Site zu betrachten hätten, wie:

Verändern Sie die Browser-Einstellungen!

Öffnen Sie das Browserfenster |----- so weit -----| !

Laden Sie sich zuerst diesen Browser herunter!

Optimiert für...

Nur geeignet für...

Klicken Sie hier, wenn Ihr Browser Frames unterstützt!

Wenn Sie einen Browser ohne Autorefresh benutzen, klicken Sie hier!

Laden Sie dieses Plug-In herunter!

Benutzen Sie diese Hilfsfunktion!

Deaktivieren Sie das automatische Unterstreichen von Links!

Laden Sie diese spezielle Schriftart herunter!

Wie Sie diese Seite drucken können (Muss ich nicht einfach nur 'Drucken' anklicken?).

Wenn Sie hier klicken, erscheint eine Anleitung, wie Sie diese Seite betrachten können.

Kein Java? Pech gehabt!

Diese Site könnte Ihr Zuhause sein.

Ein letzter Vorschlag des Autors

Versuchen Sie, die Luft anzuhalten, während Ihre Webseite geladen wird.

Noch drei Zitate

Wenn die Kapazität des Webs sich um den Faktor 10 erhöht, wird die Größe der Websites um den Faktor 15 ansteigen.
Henri de Toulouse-LaTech

Was ist der Unterschied zwischen Pfadfindern und dem Internet? Pfadfinder werden von einem Erwachsenen beaufsichtigt.
Vincent Van Gui

Eine Reise durch tausend Sites beginnt mit einem einzigen Klick.
Obi-Web Kenobi



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Die TLC Systems-Website - von den Leuten, die Ihnen die folgenden Leckerbissen bescherten:

  • Art and the Zen of web sites
  • Dear Webby
  • Stupid Web Tricks
  • The Tao of Web Sites

TLC Systems
www.tlc-systems.com

Tony Karp, TLC Systems Corp


Copyright (c) 1998 für das englische Original beim Autor, Tony Karp, TLC Systems Corp

Zur deutschen Übertragung

Mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Übersetzung: Marc Stenzel
Alle Rechte vorbehalten.

Basis der Übersetzung:

Art and the Zen of web sites
Autor: Tony Karp, TLC Systems Corp.
Version vom 16. November 1998

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